Das Erbe Heinrich Schiffmanns
Heinrich Schiffman
«Was stellt wohl die koreanische Figur dar? Etwa den Kaiser oder sonst einen hohen Würdenträger? [...] Können Sie mir eventuell etwas Näheres über den Ursprungsort mitteilen? Im Interesse einer ausreichenden Ettikettierung [sic] bin ich Ihnen für jede mögliche Auskunft sehr dankbar.» (Dr. A. Kordt, Konservator, 5. Januar 1928).
Mit diesen Worten wandte sich der erste Konservator des damaligen Historischen Museums Burgdorf in einem Brief an einen seiner grosszügigen Spender und Befürworter, Herrn Dr. Armin Im Obersteg. 75 Jahre später stellt sich ein kleines Forscherteam unter der Leitung von Prof. Dr. Hans B. Thomsen im Rahmen des Projekts «Zaigai Hihô – Hidden Treasures Outside East Asia» in der Abteilung für Kunstgeschichte Ostasiens am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich dieselben Fragen. Welche Rätsel geben die zahlreichen Kostbarkeiten zu lösen, deren Grundstein der Schweizer Abenteurer und Weltreisender Heinrich Schiffmann (1872-1904) legte?
Als Sohn und früher Erbe einer Burgdorfer Handelsfamilie, die mit dem weltweiten Export von Emmentaler Käse beachtlichen Wohlstand erlangt hatte, stand Heinrich Schiffmann das Tor zur Welt offen. Seine zwei grössten Leidenschaften wurden vereint: Das Reisen und die Fotografie. Nach dem Studienabschluss an der Wirtschaftshochschule in Lausanne brach er, trotz seines langjährigen Leidens an chronischer Tuberkulose, nach London auf, erwarb die erste komplette Fotografie-Ausrüstung und bereitete sich mit dem Studium geografischer Daten, ethnologischer Schriftstücke und fremden Sprachen auf seine erste grosse Reise vor. Diese führte ihn unter anderem über Nordafrika, Indien, Russland, China und Japan in die Vereinigten Staaten nach einem Besuch in Mittelamerika im Winter des Jahres 1897/98 zurück in die Schweiz. Es folgten weitere Entdeckungsreisen; Malta, Südamerika, Hong Kong und Vietnam bereicherten nicht nur seine bisher gewonnenen Erinnerungen und Erfahrungen, sondern verhalfen ihm auch zu einer beachtlichen Fotografie und Kunstsammlung von über 500 Objekten aus verschiedensten Bereichen der Kunst, des Handwerks und der Technik, die er in der Schweiz pflegte und sein Eigen nennen konnte. Im November 1903 stach er zum letzten Mal in See in Richtung Seychellen, Madagaskar und La Réunion, eine Malariainfektion zwang ihn jedoch zu einer frühzeitigen Rückkehr. Am 25. Mai 1904 verstarb er an den Folgen seines stark geschwächten Immunsystems in Ouchy, Kanton Waadt.
In einem Testament übertrug er die Sammlung dem Gymnasium Burgdorf, durch das sie der Öffentlichkeit in Form eines ethnografischen Museums zugänglich gemacht werden konnte. Das Museum öffnete im Jahre 1909 offiziell seine Türen. Der damals zuständige Konservator, Dr. A. Kordt, war der Überzeugung, dass «[die Sammlung] die Kenntnis der Kulturen fremder Völker und Erdteile vermittelt, die wir trotz aller Liebe zur Heimat notwendig haben».
Mit diesen Worten wandte sich der erste Konservator des damaligen Historischen Museums Burgdorf in einem Brief an einen seiner grosszügigen Spender und Befürworter, Herrn Dr. Armin Im Obersteg. 75 Jahre später stellt sich ein kleines Forscherteam unter der Leitung von Prof. Dr. Hans B. Thomsen im Rahmen des Projekts «Zaigai Hihô – Hidden Treasures Outside East Asia» in der Abteilung für Kunstgeschichte Ostasiens am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich dieselben Fragen. Welche Rätsel geben die zahlreichen Kostbarkeiten zu lösen, deren Grundstein der Schweizer Abenteurer und Weltreisender Heinrich Schiffmann (1872-1904) legte?
Als Sohn und früher Erbe einer Burgdorfer Handelsfamilie, die mit dem weltweiten Export von Emmentaler Käse beachtlichen Wohlstand erlangt hatte, stand Heinrich Schiffmann das Tor zur Welt offen. Seine zwei grössten Leidenschaften wurden vereint: Das Reisen und die Fotografie. Nach dem Studienabschluss an der Wirtschaftshochschule in Lausanne brach er, trotz seines langjährigen Leidens an chronischer Tuberkulose, nach London auf, erwarb die erste komplette Fotografie-Ausrüstung und bereitete sich mit dem Studium geografischer Daten, ethnologischer Schriftstücke und fremden Sprachen auf seine erste grosse Reise vor. Diese führte ihn unter anderem über Nordafrika, Indien, Russland, China und Japan in die Vereinigten Staaten nach einem Besuch in Mittelamerika im Winter des Jahres 1897/98 zurück in die Schweiz. Es folgten weitere Entdeckungsreisen; Malta, Südamerika, Hong Kong und Vietnam bereicherten nicht nur seine bisher gewonnenen Erinnerungen und Erfahrungen, sondern verhalfen ihm auch zu einer beachtlichen Fotografie und Kunstsammlung von über 500 Objekten aus verschiedensten Bereichen der Kunst, des Handwerks und der Technik, die er in der Schweiz pflegte und sein Eigen nennen konnte. Im November 1903 stach er zum letzten Mal in See in Richtung Seychellen, Madagaskar und La Réunion, eine Malariainfektion zwang ihn jedoch zu einer frühzeitigen Rückkehr. Am 25. Mai 1904 verstarb er an den Folgen seines stark geschwächten Immunsystems in Ouchy, Kanton Waadt.
In einem Testament übertrug er die Sammlung dem Gymnasium Burgdorf, durch das sie der Öffentlichkeit in Form eines ethnografischen Museums zugänglich gemacht werden konnte. Das Museum öffnete im Jahre 1909 offiziell seine Türen. Der damals zuständige Konservator, Dr. A. Kordt, war der Überzeugung, dass «[die Sammlung] die Kenntnis der Kulturen fremder Völker und Erdteile vermittelt, die wir trotz aller Liebe zur Heimat notwendig haben».